Insel San Pietro di Castello
Überblick
Von der Riva San Biagio über die Via Guiseppe Garibaldi führt mich der Weg zur Insel San Pietro di Castello mit der sehenswerten und gleichnamigen Basilika. Weiter über die Fondamenta Sant'Anna, an deren Ende eine Brücke zur Insel führt. Hier an der Kreuzung auf der rechten Seite liegt die ehemalige Kiche Sant'Anna. Insgesamt zwei Brücken verbinden Venedig mit der Isola San Pietro di Castello. Die Insel wurde ursprünglich Olivolo genannt und liegt am östlichen Ende der Stadt Venedig in der Nähe des Arsenals im Sestiere Castello. Die Basilika San Pietro di Castello gehört heute mit 15 weiteren Kirchen zur Vereinigung Chorus Venezia.
Häuser und Gassen
Es ist ein stiller Ort- ein paar Häuser, mehrere Gassen, ein schiefer Campanile und ein großer Platz vor dem ehemaligen Palais des Bischofs von Venedig. Die Bezeichnung Bischof ist nicht so ganz richtig, denn hier residierte der Patriarch von Venedig. Die Chiesa San Pietro di Castello ist die ehemalige Bischofskirche. Ein schöner lichtdurchfluteter Raum, der Wärme ausstrahlt und in dem sich viele Kunstwerke befinden. Es lohnt sich, diese Ecke zu besichtigen, denn hier ist Venedig noch Venedig. Keine Menschenmassen schieben sich hier durch die alten Gassen, als ich der Basilika an einem Herbsttag einen Besuch abstatte...!
...kleiner Hafen...
Ich schaue mir zuerst die Häuser auf der Insel an, die zumeist in den Farben Rot und Ocker gestrichen sind. An einer Hauswand entdecke ich ein Relief, das den Patriarchen von Venedig knieend vor der Gottesmutter mit Kind zeigt. Wahrscheinlich stammt es aus einer Kirche, Kloster oder einem Oratorium. Danach besichtige ich den einstigen Palast des Bischofs von Venedig. Gegenüber der Insel San Pietro di Castello beginnt schon das verwunschene Gelände des Arsenals, das von einer hohen Mauer abgeschirmt wird. Hier vor der Insel San Pietro di Castello (landwärts) hat sich ein kleiner Hafen gebildet.
Patriarchat von Venedig
Das Patriarchat von Venedig (lat.: Patriarchatus Venetiarum, ital.: Patriarcato di Venezia) ist ein römisch-katholisches Metropolitanbistum und Titular-Patriarchat der römischen Kirche; der Patriarch besitzt keine besondere Jurisdiktion. Die Bischöfe von Olivolo (774 - 1092) bzw. von Castello (ab 1092) im Nordosten von Venedig tragen seit 1451 den Titel eines Patriarchen, nachdem das Patriarchat von Grado mit ihrem Bistum vereinigt worden war......
Weitere Informationen zum Patriarchat von Venedig finden Sie hier....!
Insel San Pietro di Castello
Die Insel San Pietro di Castello (venezianisch: San Piero di Castello), ursprünglich Olivolo, liegt am östlichen Ende der Altstadt von Venedig in der Nähe des Arsenals im Sestiere Castello. Sie ist durch zwei Brücken über den 35 bis 50 Meter breiten Canale de San Pietro mit dem Rest von Castello verbunden, nämlich im Norden über die Ponte San Pietro mit Campo Runga und im Süden über die Ponte de Quintavale mit Sant'Ana. Im Süden liegt der an der engsten Stelle nur 10 Meter breite Rio de Quintavale. Über diesen führt keine Brücke zur Nachbarinsel Sant'Elena. San Pietro di Castello ist 380 Meter lang und bis zu 245 Meter breit, sowie über sechs Hektar groß, genauer 62.612 Quadratmeter. Zum 31. Dezember 2009 zählte die Insel 530 Einwohner. [1]
Die auf der Insel ansässige Pfarrei gleichen Namens erstreckt sich auch auf das Gebiet der westlich gelegenen Teilinseln von Castello Campo Ruga und San Daniel. In den Anfängen Venedigs war Olivolo zusammen mit Rialto einer der ersten besiedelten Orte in der Lagune von Venedig. Es unterschied sich im Laufe der venezianischen Geschichte immer vom Zentrum der Stadt. Olivolo war Bischofssitz, eine eigene Diözese, die später in das Patriarchat von Venedig umgewandelt wurde. Sitz des venezianischen Patriarchen und Bischofskirche war bis zum Ende der Republik Venedig die Kirche San Pietro di Castello.
Bis ins 19. Jahrhundert war die Insel von der restlichen Stadt vollständig durch den breiten Canale de San Pietro getrennt. Die Herkunft des Namens Olivolo ist nicht gesichert, es gibt nur verschiedene Spekulationen: Die Insel soll nach ihrer Olivenform benannt sein oder man soll dort Oliven kultiviert haben. Die auf der Insel gelegene Basilika San Pietro di Castello war vom 7. Jahrhundert bis 1807 Kathedrale des Patriarchats Venedig, während San Marco Palast- und Staatskirche der Dogen war. [1]
Rundgang
Die Insel San Pietro di Castello ist eine Oase der Ruhe. Heute führen zwei Brücken vom Sestiere Castello auf die Insel, die ich schon zu verschiedenen Jahreszeiten besucht habe. In Erinnerung geblieben ist mir ein nebliger Tag im späten Oktober, der die Gebäude und den Canale San Pietro in ein düsteres, imaginäres Licht tauchte. Die Bäume hatten bereits ihre Blätter verloren und es waren keine Menschen in den Calli oder auf der Fondamenta de Quintavalle zu sehen. Leider war an diesem Tag auch die Kirche San Pietro di Castello verschlossen, sodass ich genug Zeit hatte, mir die ganze Insel anzusehen. Der kleine Hafen vor dem Campo San Pietro sieht malerisch aus- der Platz hinter der Basilika zur Lagune hin dagegen weniger. Hier werden alte Boote ausrangiert und es sieht aus wie auf einem Schrottplatz.
Sehenswürdigkeiten
Die Sehenswürdigkeiten auf der Insel bestehen aus der Basilika San Pietro di Castello, dem ehemaligen Bischofspalast und dem schiefen Campanile von Mauro Codussi (1440 - 1504), der u.a. auch die Scuola Grande di San Marco in Venedig gestaltete. An den Rändern des Campo San Pietro sind die Häuser der einstigen Chorherren der Basilika zu sehen. Von der Nordwestecke des Campo San Pietro kann man sehr gut auf die verbliebenen Mauern und Türme des Arsenal sehen, auch die Porta Nuova mit ihren zwei markanten Türmen zu jeder Seite der Ausfahrt des Arsenals. Auch die
Die Insel San Pietro di Castello erreicht man am schnellsten mit den Vaporetti der Linien 4.1/4.2 oder 5.1/5.2 - die Station heißt San Pietro di Castello. Wenn Sie die Haltestelle verlassen, wenden Sie sich bitte nach links und gehen etwa 250 m über die Calle de Larga Quintavalle bis zur Fondamenta de Quintavalle. Hier geht es nach rechts bis zum Ende der Straße und hier wenden Sie sich dann nochmal rechts- nach weiteren 50 m sehen sie bereits den ehemaligen Bischofspalast und den Campanile der Kirche. Verlaufen kann man sich auf dieser kleinen Insel eigentlich nicht, wenn ja, orientieren Sie sich am Kirchturm, der fast von jeder Stelle aus zu sehen ist.
Hier finden Sie eine Übersicht der Linien mit ihren Fahrplänen der venezianischen Verkehrsgesellschaft ACTV....!
Basilika San Pietro
Von der Südecke des Kreuzgangs fällt der Blick auf die Kuppel der Basilika San Pietro, die vor nicht allzu langer Zeit renoviert worden ist. Dagegen macht der Innenhof des Bischofspalastes und der Kreuzgang einen eher bescheidenen Eindruck. Der Anstrich bröckelt überall ab und einige Pflanzen versuchen, sich mit den Außenwänden des Palastes zu verbinden. Von der Nordecke des Innenhofes ist der schiefe Campanile der Basilika zu sehen, der in einiger Entfernung von der Kirche gebaut worden ist.....
Weitere Informationen zur Basilika San Pietro in Venedig finden Sie hier....!
Das Video zeigt Impressionen der Insel San Pietro di Castello mit der gleichnamigen, sehenswerten Bischofskirche und dem nebenan liegenden Bischofspalast mit schönem Innenhof und Kreuzgang in Venedig - Italien!
Chorus Venezia
Chorus Venezia, oder vollständig Chorus - Associazione per la chiese del patriarcato di Venezia ist eine Organisation zur Pflege und Erhaltung von 16 Kirchen in Venedig. Die Vereinigung wurde erst 1998 gegründet. Um die Kirchen zu besichtigen wird ein Eintritt verlangt. Dieser kommt der Erhaltung der Kirchen zu Gute. Die Einwohner von Venedig haben freien Eintritt.
Zu den 16 Kirchen im Einzelnen gehören:
1. Chiesa di Santa Maria del Giglio in San Marco;
2. Chiesa di Santo Stefano in San Marco;
3. Chiesa di Santa Maria Formosa in Castello;
4. Chiesa di Santa Maria dei Miracoli in Cannaregio;
5. Chiesa di San Giovanni Elemosinario in San Polo;
6. Chiesa di San Polo in San Polo;
7. Basilica di Santa Maria Gloriosa dei Frari in Santa Croce;
8. Chiesa di San Giacomo dall’Orio in Santa Croce;
9. Chiesa di San Stae in Santa Croce;
10. Chiesa di Sant’Alvise in Cannaregio;
11. Chiesa della Madonna dell’Orto in Cannaregio;
12. Chiesa di San Pietro di Castello in Castello;
13. Chiesa del Santissimo Redentore in Giudecca;
14. Chiesa di Santa Maria del Rosario (Gesuati) in Dorsoduro;
15. Chiesa di San Sebastiano in Dorsoduro;
16. Chiesa di San Giobbe in Cannaregio;
Quellennachweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Insel San Pietro di Castello basieren auf dem Artikel Insel San Pietro di Castello - (Stand vom 28.07.2021) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Das Foto "Venedig ACTV Stop S. Pietro - Autor: GodeNehler" ist unter der Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0) lizenziert!